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                                                            Dachatlas 1975 / 1980: Geneigte Dächer:  Dachtragwerke - Dr.-Ing. Wolfgang Brennecke

Bei der Ausbildung der Fußpunkte von Sparren- und Kehlbalkendächern muss vor allem die Aufnahme der Sparrenlängskräfte bedacht werden.

 

Fußpunkte mit Schwellholz

Wird ein Schwellholz vorgesehen, ist die geringe Festigkeit des Holzes quer zur Faser für die Größe der Sparrenaufstandfläche maßgebend. Bei flach geneigten Kehlbalkendächern ist mehr als die Hälfte des Sparrenquerschnittes dafür erforderlich, bei steileren genügt u.U. ein knappes Viertel. Für Sparrendächer braucht der Anteil der Aufstandfläche nur ungefähr halb so groß zu sein.

Beim Dachfuß ohne Dachüberstand ist die Ausführung [147] am einfachsten. Um sicherzugehen, dass die Sparren nicht an der einspringenden Ecke aufreißen, erscheint bei größerer Sparrenaufstandflache (ungefähr ob 40% des Querschnitts) die Form [148] besser.

Statt in den Beton Holzteile zur Befestigung von Rinneisen usw. einzulegen, kann man auch einen Teil des Sparrens bis zur Gebäudeflucht durchgehen lassen [149 und 150].

Wird ein normaler Dachüberstand gewünscht, wandelt man die beiden vorhergehenden Formen ab [151 und 152]. Der überstehende Teil des Sparrens reicht statisch selbst in ungünstigen Fällen für Dachüberstände bis 0,75 m aus, oft sogar für erheblich mehr. Wenn aus formalen Gründen gewünscht wird, dass der Sparren in voller Stärke auskragt, ist das mit der Ausführung nach [153] leicht zu erreichen. Am das Abrutschen des Sparrens von der Schwelle zu vermeiden, sind dabei allerdings statt der normalen Sicherungsmaßnahmen gegen Abheben stets zwei Blechverbinder o.ä. vorzusehen.

Sollte ein so großer Sparrenüberstand verlangt werden, dass der am Sparrenauflager verbleibende Querschnitt nicht ausreicht, muss der höhere Aufwand für eine Ausbildung nach [154] o.ä. in Kauf genommen werden.

Die Verankerung der Schwellhölzer erfolgt wie bei Fußpfetten (siehe Seite 87).

 

Fußpunkte ohne Schwellholz

Einfacheres Arbeiten sowohl beim Betonieren wie beim Richten erlaubt ein Fußpunkt mit serienmäßig hergestellten Sparrenschuhen [155]. Diese Konstruktion dürfte vor allem bei größerem Sparrenabstand (z.B. bei großformatigen leichten Eindeckungen wie Asbestzement-Wellplatten) vorteilhaft sein.

In den schematischen Zeichnungen ist die unter den Schwellhölzern erforderliche Isolierung und die Wärmedämmung der Decken weggelassen.

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