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                                                            Dachatlas 1975 / 1980: Geneigte Dächer:  Dachtragwerke - Dr.-Ing. Wolfgang Brennecke

Bei großen Spannweiten sind Stahlfachwerke am wirtschaftlichsten. Übliche Höhen sind für

- Dreiecksbinder 1/5 bis 1/8 der Spannweite,

- Parallelbinder 1/10 bis 1/16 der Spannweite,

- Trapezbinder 1/7 bis 1/12 der Spannweite.

Für Parallelbinder lässt sich die kostengünstigste Höhe mit folgender Formel berechnen:

 

Leichte Fachwerke

Die R-Träger erhielten ihren Namen von Rundstählen, die zickzackförmig gebogen zwischen Gurte aus T-Profilen geschweißt sind [208]. Vor allem aus gestalterischen Gründen werden diese altbekannten Träger noch gelegentlich gebraucht. Übliche Höhen sind 35 bis 75 cm, meist nimmt man 1/20 der Stützweite.

Die X-Träger bestehen aus kaltverformtem, kaltverfestigtem Stahlblech [209]. Sie werden vollautomatisch und endlos in nur einer Größe hergestellt (Höhe: 50 cm). Ihr Trägheitsmoment übertrifft das der 2,3 mal so schweren IPE 330. Bei sehr leichter Dachhaut erreichen die X-Träger Spannweiten von 18 m.

Leichtträger konnten sich bei uns bisher nicht im gleichen Umfang durchsetzen wie etwa in USA.

 

Normale Fachwerke

Größere Fachwerkträger werden aus gewöhnlichen Walzprofilen oder aus Rohren zusammengeschweißt. Da man hier die Füllstäbe einzeln zuschneiden muss, passt man sie dem Kräfteverlauf an; statt gleichstarker Diagonalen nimmt man an den Auflagern stärkere, in der Mitte schwächere Stäbe (vgl. Seite 95). Hauptsächlich verwendet man L-, T- und U-Profile [210], Bei größeren Stabkräften werden halbierte oder ganze  gebraucht. Wo man hohe Ansprüche an Aussehen oder Korrosionsschutz stellt, kommen auch Hohlprofile in Frage. Rechteckige Profile [211] sind einfacher zu verarbeiten, als runde [212], da beim Zusammenlaufen von Kreisquerschnitten die Enden nicht einfach gerade abgeschnitten werden können. Bei großen Fachwerken wirkt sich der hohe Knickwiderstand der Hohlprofile günstig aus.

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